Die Harfenistin Tina Žerdin begann ihren musikalischen Weg bereits in früher Kindheit als begabte Pianistin in der Musikschule ihrer Heimatstadt Velenje in Slowenien. Dem Klavier und später auch Sologesang blieb sie treu bis zur ersten Begegnung mit der Harfe. Schon nach einem Jahr des Harfespiels gewann sie den Wettbewerb junger Musiker der Republik Slowenien.
An der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studierte sie Harfe in der Konzertfach-Klasse der Prof.Adelheid Blovsky-Miller. Bereits während ihres Studiums ist sie zur Soloharfenistin des Nationalen Opern- und Baletttheaters in Ljubljana geworden. Nach der Erhaltung des Stipendium des Slowenischen Kultusministeriums kehrte sie wieder nach Wien und schloss dort mit ausgezeichnetem Erfolg sowohl ihr Bachelor- sowie Magisterstudium ab. Darüber hinaus besuchte sie zahlreiche Meisterkurse und bildete sich – vor allem bei Vertretern der hohen französischen Harfenschule – weiter.
Nach Abschluss ihres Studiums erhielt sie für ihren außerordentlichen Studienerfolg ein Leistungsstipendium der Universität für Musik.
Rege Konzerttätigkeit und Auftritte mit bedeutenden einheimischen und ausländischen Orchestern schon zur Zeit ihres Studiums eröffneten ihr den Weg zur Zusammenarbeit mit verschiedensten renommierten Staats- und Festivalorchestern. Zurzeit ist Tina Žerdin Harfenistin in den Orchestern Wiener Akademie, Wiener Kammerorchester und Österreichisch – Ungarische Haydn Philharmonie sowie häufiger Gast an der Wiener Volksoper und Wiener Staatsoper.
Im Dezember 2014 spielte Sie als Gast-Soloharfenistin an der Mailänder Scala.

Als Künstlerin der Musikagentur “Allegro” aus Laibach (Slowenien) führt sie eine rege solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit. U.a. ist sie ist als Solistin mit dem Kammerorchester der slowenischen Philharmonie, dem Symphonieorchester des Slowenischen Rundfunks, Mazedonischer Philharmonie, Wiener Kammerorchester, Orchester der Slowenischer Nationalarmee und Orchester der Staatsoper Ulaanbataar aufgetreten.

Sie ist auch als Pädagogin in Slowenien (Privatmusikschule in Ptuj, seit 2008), in Österreich (Dozentin bei dem Orchestercamp Styria) und der Mongolei (Ausbildungsprogramm im Rahmen von Nationaloper in Ulaanbataar) tätig. In 2015 hielte sie Masterclasses auf Musikuniversitäten in Lanzou und Beijing (China).

Einen besonderen Stellenwert in ihrem Musikschaffen nimmt sowohl die Überlieferung des Komponisten Richard Wagner als auch die Erforschung seiner Beziehung zum Instrument Harfe ein und sie widmete diesem Thema den schriftlichen Teil ihrer Magisterarbeit. Ihre internationalen solistischen Rezitale haben oft diese Thematik als Schwerpunkt-Programm zum Inhalt. Als zusätzliche Bestätigung für die Erweiterung Ihres Repertoires und Wissens auf diesem Gebiet diente ihr auch das im Jahr 2010 erhaltene Stipendium der Bayreuther Festspiele.
Große Aufmerksamkeit schenkt sie der Interpretation und Darbietung slowenischer Kompositionen für Harfe. Bisher wurden Werke von Tomaž Bajželj, Igor Dekleva, Brina Jež-Brezavšček, Jani Golob, Aleš Strajnar und Gregor Pompe, Slavko Šuklar, Ivo Petrić, Tomaž Svete sowie Jaka Pucihar von ihr uraufgeführt.
Ihre erste CD mit slowenischer Solo- und Kammermusik für die Harfe wurde im März 2015 mit der Unterstützung vom Slowenischen Nationalrundfunk und des Verreines der slowenischen Komponisten veröffentlich.